Müde Beine, schwere Beine
... und wie man ihnen Abhilfe verschafft
Ein bekanntes Sprichwort sagt: „Der Mensch ist so alt, wie seine Gefäße.“ – manche fühlen sich gerade bei Hitze wie 100. Die Beine schwellen an, der Knöchel ist kaum noch zu sehen und das Gefühl ist einfach „schwer“.
Allerdings sollte man vorher genau abklären, welche Probleme vorliegen. Man unterscheidet nämlich zwischen arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen. Während die venösen Beschwerden besonders bei Warmwettereinbrüchen massiv auftreten, sind die arteriellen Durchblutungsstörungen der Beine und des Herzens besonders in der kalten Jahreszeit akut und so kommt es gerade in dieser Zeit häufiger zu Angina Pectorisanfällen , Herztod und Gangrän der Zehen. Auf jeden Fall sollten Gefäßprobleme durch den Arzt geklärt werden. Arterielle Beschwerden werden durch Hochlagern schlimmer, bzw. treten sie nach einiger Zeit des Gehens ziehende, krampfartige Schmerzen auf.
Beginnenden Venenprobleme machen sich bemerkbar durch z. B.: geschwollene, müde, schwere zum Teil schmerzhafte Beine, Hitzegefühl, Rötungen und nächtliche Wadenkrämpfe. In weitere Folge können sich Krampfadern, Hautschäden, Venenentzündungen, Thrombosen oder gar eine Lungenembolie entwickeln.
Grundsätzlich sprechen sie sehr gut auf das Hochlagern der Beine an, Schmerzen und Stauungen werden besser.
Die Venen transportieren pro Tag rund 4.500 Liter „gebrauchtes“ Blut aus dem Körper zurück zum Herzen. Dieser Vorgang verläuft gegen die Schwerkraft und die Venenklappen sorgen dafür, dass das Blut nicht wieder retour fließt. Erfolgt der Rückfluss zu langsam oder unvollständig, dann erhöht sich der sogenannte Staudruck. Nach und nach dehnen sich die Venen so weit aus, dass die Klappen nicht mehr richtig schließen. Die Gefäßwände werden durchlässiger und Gefäßwasser sickert in umliegendes Gewebe.
Venenbeschwerden treten aus hormonellen Gründen bei Frauen weitaus häufiger auf als bei Männern. Die Veranlagung zu Krampfadern (Varizen) ist zu mehr als 90% genetisch bedingt. Daneben spielt jedoch auch die Lebensweise eine wichtige Rolle u. a. wenig Bewegung, vieles Stehen oder Sitzen, zu enge Kleidung (z. B. Hosenbund, Gürtel), Übergewicht, Rauchen, Schwangerschaft etc... Besenreißer bei Frauen sind erste Anzeichen für eine Venen- bzw. Bindegewebsschwäche.
Nie am Morgen mit einem Sprung aus dem Bett springen sonst saust die Blutsäule in die Venen und dehnt diese auf – besser sich zum Aufstehen Zeit nehmen, erst mit den erhobenen Beinen einige Male im Bett Radfahren, die Beine mehrmals ausstreichen, und einige Greifübungen mit den Zehen machen.
- Bürstenmassage unter oder nach der Dusche (Bürstenstriche immer in Richtung Herz)
- Wechselduschen (abwechselnd kalt und warm)
- Wassertreten nach Kneipp in der Wanne mit wadenhohem kalten Wasser; ca. 10 Minuten
Tagsüber aktivieren Sie die Muskelpumpe. In den Zehenstand und wieder zurück oder einfaches Heben und Senken des Vorfußes helfen über die Muskulatur die Venen zu entstauen. Anhaltende Beinödeme können dank einer manuellen Lymphdrainagereduziert werden. Erfolge können jedoch nur bei regelmäßiger Durchführung und nachfolgender Kompressionstherapie gesichert werden. Kompressionsstrümpfe sind eine wesentliche Maßnahme zur Schwellungsreduktion.
Ergänzend bewähren sich Beinwickel mit Rosskastanienextrakt, Einnahme von Rotem Weinlaubextrakt oder Buchweizenkrauttee mit Zinnkraut.
Nicht übersehen darf man, dass diese Heilpflanzen der Natur zwar helfen die Gefäße abzudichten und zu entstauen, allerdings für einen effektiven Erfolg über 6 Wochen angewendet werden müssen.