VOLKSHEILKUNDLICHE ANWENDUNG • ERKÄLTUNG
Küchenzwiebel Allium cepa L.
Keilschriften aus Babylonien geben einen Hinweis, dass die Küchenzwiebel schon seit mehr als 4000 Jahren bekannt ist. Aus Zentralasien hat sie ihren Siegeszug wohl über den Mittelmeerraum genommen. Allerdings war zu diesen Zeiten wohl mehr der Magen-Darmtrakt im Fokus der Anwendung. Im Mittelalter entwickelten sich weitere volksheilkundliche Anwendungen, wovon einige auch heute noch ihre Berechtigung haben.
Anwendung:
Auch wenn es für die Küchenzwiebel keine ausreichend wissenschaftlichen Belege gibt, um sie als Traditionelles Arzneimittel einstufen zu können, Überlieferungen in alten Schriften und Heilpflanzenbüchern lassen auf eine sinnvolle Anwendung schließen.
Als Indikationsgebiete werden vor allem Atemwegsinfekte mit Husten oder auch Ohrenschmerzen angeführt.
Die Wirksamkeit lässt sich wohl auf enthaltene Schwefelverbindungen zurückführen, welche durch Fermentation in aktive Stoffe umgewandelt werden.
Unser Tipp:
Sehr gute Erfahrungen haben wir mit der Anwendung eines Zwiebelwickels ergänzend zu Hustentee oder schleimlösenden Hustentropfen aus der Apotheke gemacht.
Zwiebelwickel:
Vorbereitung:
- Wickeltücher (Geschirrtuch, Badetuch, T-Shirt)
- 2 Zwiebel in 3 Esslöffel Olivenöl glasig anlaufen lassen
Durchführung:
- Zwiebel etwas auskühlen lassen und zentral auf das ausgebreitete Geschirrtuch geben (ca 10cm x 15cm), danach von oben und unten eingeschlagen
- Achtung! Unbedingt nochmals mit der flachen Hand die Temperatur prüfen, da Fett besonders heiß wird
- „Patienten“ so auf das ausgebreitete Badetuch legen, dass der obere Rand gut unter den Achseln zum Liegen kommt
- Das mit Zwiebel befüllte Innentuch direkt auf die Brust legen, nochmals fragen, ob Wärme nicht zu heiß ist
- Das Badetuch rund um den Oberkörper schlingen und so den Wickel fixieren
- Ein T-Shirt darüber ziehen und für 20 Minuten belassen