ENTSPANNEND · ANGSTLÖSEND
Lavendel Lavandula angustifolia MILL.
Auch wenn sicher der Name vom lateinischen „lavare“ (waschen) ableitet, da er früher gerne dem Waschwasser zugesetzt wurde, hat der Lavendel eine viel wichtigere Funktion: Spätestens seit dem Mittelalter ist seine positive und ausgleichende Wirkung bei Unruhe, Angst und damit verbundenen Symptomen bekannt.
Inhaltsstoffe:
- Ätherisches Öl (v.a. Linalylacetat, Linalool)
- Rosmarinsäure
- Chlorogensäure
- Flavonoide
- Triterpene
Wirkung:
- Entspannend
- Angstlösend
Anwendung:
Lavendel kann sowohl äußerlich als auch innerlich eingesetzt werden, wobei die Einnahme über standardisierte Kapseln der alten Methode (mit ätherischem Öl auf einem Stück Würfelzucker) zu bevorzugen ist. Äußerlich eignet sich Lavendel in Form der Aromatherapie hervorragend in der lokalen Verwendung von Fluiden oder als Bad. Denn das Wunderbare ist, dass ätherische Öle ausgezeichnet über die Haut resorbiert werden. All jenen, die den Geruch von Lavendel ablehnen, sei gesagt: Eine Kombination mit zitronig-riechendem und beruhigend wirkendem Melissenöl ergibt eine angenehme Variante, die gerne akzeptiert wird.
In der Naturheilkunde verwenden wir Lavendelöl in verarbeiteter Form als Fluid. Hierdurch zieht es rasch ein, durch Ergänzungen wie Aloe Vera kann eine Reizung der Haut verhindert werden.
Probieren Sie bei Unruhe in der Nacht folgende Anwendung: Das Fluid an Handgelenken, Schläfen und auf der linken Brusthälfte auftragen. Danach ein paar tiefe Atemzüge machen, bei welchen Sie aktiv die Luft durch den Mund ausblasen, sodass sich die Bauchdecke senkt und durch die Nase wieder ruhig einatmen. Wohltuend verlangsamt sich der Puls und Sie können sich wieder entspannen.
Unser Tipp:
Der Hamster im Laufrad
Tempo ist das alles bestimmende Maß in unserer leistungsdefinierten Welt. Allerdings fordert es auch unsere Energieressourcen. Dauerstress führt zu Ermüdung und Erschöpfung. Beides wächst um ein Vielfaches mit der Dauer der Stressbeanspruchung. Lavendel- und Melissenöl gelangen nach Resorption bis ins limbische System, wo sie durch Ausschüttung von Neurtransmittern eine relaxierende Wirkung einleiten. Als Fluid auf Handgelenke (Innenseite), Schläfen und Nacken aufgetragen, ist rasch der entspannende Effekt zu merken, da an diesen Stellen nicht nur spezifische Reflexzonen sind. Die Haut ist hier auch relativ dünn, wodurch die Wirkstoffe rasch aufgenommen werden können. Ergänzendes Drücken des Akupunkturpunktes He7 (Pforte des Geistes) unterstützt zusätzlich. Dieser befindet sich kleinfingerseitig in der queren Handgelenksfurche, am Rand des Erbsenbeins – Sie können dort eine Delle tasten. Er hilft besonders bei Schlaflosigkeit, Ängstlichkeit und Herzklopfen.
Was ist zu beachten:
Auch wenn Lavendel bevorzugt bei Unruhe und Agitiertheit verwendet wird, lässt er sich hervorragend in der Wickeltherapie mit ätherischen Öle wie Eukalyptus oder Thymian kombinieren. Den Grund dafür finden wir in der entspannenden Wirkung auf die glatte Muskulatur.
*Wickeltücher erhalten Sie im Dungl-Gesundheitszentrum oder in Ihrer Apotheke.
Mag. pharm. Claudia Dungl, MSc · Magistra der Pharmazie
Um gesund zu bleiben oder zu werden, muss man ganzheitlich vorgehen.